Pressearchiv 2005

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Märchenhafte Geschichten
 
 

Märchenhafte Geschichten (Foto: Andreas Veigel)


Ein
im wahrsten Sinne des Wortes ruhender Gegenpol zum Kommerz auf der Fußgängerzone waren am Sonntag die Märchenerzähler, deren Zelte die Heilbronner Stadtinitiative mit Hilfe der Pfadfinder dieses Jahr erstmals im Deutschhof aufgeschlagen hat. Ganz bewusst traditionell, lärmfrei und sogar ruhig ging es im Märchendorf zu. Auf dem Bild erzählt Martin Rausch passend zur Lagerfeuerromantik klassische Volksmärchen. Organisator Jörg Plieschke war sehr zufrieden mit der vorweihnachtlichen Stimmung.
(mfd / Foto: Andreas Veigel)

28.11.2005 - Heilbronner Stimme - Ausgabe Heilbronn


Der Weg liegt oft auf der Hand
Von Steffen Rieker
 
170 Mädchen und Jungen zwischen elf und 16 Jahren des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Württemberg trafen sich zum Landeshajk in Zaberfeld.
 
 

Auch diese Pfadfinder aus Bad Wimpfen nahmen am Landeshajk in Zaberfeld teil. (Foto: privat)

Ein Hajk ist eine Wanderung mit Zwischenübernachtung in freier Natur. Dieses Jahr lag das Landeshajkgebiet auf einer zum Gruß geöffnete Hand, der sanft welligen Hügellandschaft des Naturparks Stromberg-Heuchelberg. Im Naturpark gibt es fünf Höhenrücken, die mit etwas Phantasie aus der Vogelperspektive eine Hand bilden. Im Norden bei Eppingen erhebt sich der Daumen. Der Zeigefinger wird durch den Heuchelberg repräsentiert. Die drei im Süden liegenden Stromberg-Rücken bilden die restlichen drei Finger. Der Weg der Pfadfinder führte über diese Hand .
Die Pfadfindergruppen starteten von verschiedenen Bahnhöfen mit dem Allernötigsten im Rucksack. Kleider, Schlafsack, Nahrungsmittel, einen Kocher, und Zeltbahnen. Auf ihrer Wanderung erkundeten sie den Naturpark und trafen nach ihrer Wanderung auf dem Jugendzeltplatz in Zaberfeld ein.
Die Gruppen hatten die Möglichkeit, für ihren Weg zum Lagerplatz zwischen drei Schwierigkeitsstufen zu wählen. Unterwegs waren verschiedene Anlaufpunkte, an denen es Aufgaben, etwas zu trinken und Informationen über die Landschaft gab. Für eine Gruppe ist es ungeheuer wichtig, gemeinsam außerordentliche Aufgaben zu bewältigen , sagte Benjamin Mann, einer der Gruppenleiter, der mit seinen Pfadfindern von Nordheim über den Heuchelberg nach Kleingartach und Zaberfeld wanderte. Drei andere Gruppen des VCP Bad Wimpfen Stamm Blauer Turm starten von Eppingen und erkundeten die Eppinger Linie.
Abenteuerlich waren auch die Übernachtungsstätten der Pfadfinder. Angefangen von einer Grillhütte im Wald, einem Bauernhof, oder dem Vordach des Feuerwehrgerätehauses. Somit trotzten die 30 Wimpfener Pfadis dem ununterbrochenen Regen. Alle waren froh, als sie nach dieser erlebnisreichen Zweitageswanderung auf dem Jugendzeltplatz in Zaberfeld angekommen waren. Dort standen dann am Abend Beiträge der einzelnen Gruppen, Lieder am Lagerfeuer und ein Gottesdienst auf dem Programm.
Zum Abschluss sagte Steffen Rieker: Für die Pfadfinder war es kein Problem den richtigen Pfad zu finden, schließlich lautete das Motto der Veranstaltung: Der Weg liegt auf der Hand.

06.10.2005 - Heilbronner Stimme - Ausgabe Neckarsulm und das Neckartal
 



Israel ist anders, als man es sich vorstellt

Von Bärbel Kistner
 

Zerbombte Fahrzeuge und gewaltbereite Siedler, die gegen den Abzug aus Gaza randalieren. So sehen die Nachrichtenbilder aus, die man aus Israel kennt. 15 Pfadfinder der VCP Siedlung Hans Rießer Heilbronn erlebten zwei Wochen lang ein anderes Israel.

 
 

Zwei Wochen lang lernten die Heilbronner Pfadfinder Israel als ein kulturell, politisch und religiös höchst interessantes Land kennen. Untergebracht waren sie bei Pfadfinder-Familien in der Nähe von Tel Aviv. (Foto: privat)

Pfadfindern aus Holon bei Tel Aviv. Schon das erste Mal waren sie zu einem Gegenbesuch eingeladen worden. Doch erst letzten Herbst schoben sie die Bedenken wegen der Sicherheitslage beiseite und entschieden, sich diesen Sommer auf den Weg zur östlichen Spitze des Mittelmeers zu machen.
14 Tage waren die 15 Jugendlichen jetzt unterwegs. Untergebracht in Gastfamilien diente ihnen Holon als Ausgangspunkt für erlebnisreiche und einmalige Ausflüge durch ganz Israel. Immer gemeinsam mit einer Gruppe israelischer Pfadfinder ging es zuerst in den Negev, die Wüste im Süden des Landes, dann für zwei Tage nach Jerusalem und schließlich noch in den Norden hoch bis an die libanesische und syrische Grenze.
Schon bei der Fahrt vom Flughafen nach Holon, erzählen die Pfadfinder, sei ihnen aufgefallen, in was für einem religiös und kulturell vielfältigen Land sie sich bewegen. So sind die Straßenschilder nicht einfach nur Hebräisch, sondern auch auf Englisch und Arabisch wird einem der richtige Weg gezeigt.
Auf dem Programm steht eine Begegnung mit orthodoxen Pfadfindern. Sie sind Araber, aber christlichen Glaubens, eine Minderheit in Israel. Das friedliche Zusammenleben mit ihnen scheint gut zu funktionieren. Sie leben in kleinen Gemeinden, sprechen untereinander Arabisch, lernen aber schon in frühen Jahren Hebräisch. Eine Bekanntschaft und Freundschaft zwischen Arabern und Israelis trotz unterschiedlicher Sprache und Religion ist hier also kein Problem.
Ein paar Tage danach sind die Pfadfinder in Jerusalem. Sie besuchen die Altstadt, schlendern über einen arabischen Markt und gehen auch zur Klagemauer. Bisher haben die 15 Jugendlichen ein sehr ruhiges und friedliches Land erlebt: keine Straßenposten des Militärs, keine Ausschreitungen von Siedlern.
Hier im Kern der Hauptstadt zeichnet sich den Pfadfindern zum ersten Mal ein etwas anderes Bild. Demonstranten in Orange strömen zur Klagemauer, um dort ein letztes Mal gemeinsam gegen den Abzug aus Gaza zu beten, aber auch zu demonstrieren. Sie schwingen große Fahnen, verteilen Flugblätter und sind zum Teil auch schwer bewaffnet. Doch bleiben sie friedlich.
Überhaupt ist bei den Heilbronnern ein Gefühl der Bedrohung während der ganzen Reise nie aufgekommen. Ihr Israelerlebnis war ganz anders, als man sich das von Deutschland aus vorstellen würde.

13.09.2005 - Heilbronner Stimme
 



Ort der Besinnung und der Gemeinschaft
Von Wolfgang Seybold
 

Mit einem festlichen Jubiläum feierten die Pfadfinder vom Verband Christlicher Pfadfinder (VCP), Gau Unterland-Heilbronn, am Wochenende das 50-jährige Bestehen ihres Jugend- und Freizeitheims "Magdalenenkirche" in Beilstein. Von 1953 bis 1955 wurde das ehemalige und damals halb verfallene Gotteshaus mit immensem Arbeitseinsatz in eine Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeit ausgebaut.

 
 

Pfadfinder gestalteten den Festgottesdienst mit, der aus Anlass des 50. Jubiläums des Jugend- und Freizeitheims "Magdalenenkirche" in Beilstein gefeiert wurde. (Foto: Werner Kuhnle)

Den Festgottesdienst, der unter dem Leitspruch stand "Gott traut uns viel zu" und musikalisch vom Posaunenchor begleitet wurde, hielt der Heilbronner Prälat Paul Dieterich. Eine Pfadfindergruppe setzte das Gleichnis von den anvertrauten Talente in Szene. Prälat Paul Dieterich erinnerte an die Entstehung des Jugendheims vor 50 Jahren. "Die Kirchenruine wurde von den Pfadfindern damals als Gabe Gottes aufgefasst." Eine Gabe empfangen heiße aber auch gleichzeitig, eine Aufgabe zu übernehmen. Prälat Dieterich brachte zum Ausdruck, dass alle mitgeholfen hätten, jeder mit seinen Talenten, und das große Werk nur dadurch hätte gelingen können, weil die Gaben in der Jugendgruppe entwickelt wurden.
"Die Gruppe ist ein großes Geschenk." Hier werde schon früh gelernt, aufeinander zu hören, Rücksicht zu nehmen und den richtigen Pfad in der Nachfolge im Herrn zu finden. "Die Magdalenenkirche ist ein Ort froher Gemeinschaft und der Besinnung geworden", sagte Prälat Paul Dieterich.
Im Hof des Jugendheimes bekannten sich die Pfadfinder mit der "Spähziel" - darin sind die Grundsätze der Pfadfinderschaft niedergelegt - zum Wort Gottes und als Christen der Tat.
In ihrem Grußwort brachte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zum Ausdruck, dass sie die "familiäre Atmosphäre" im Kreise der Pfadfinder als wohltuend empfunden habe. "In dem für die Jugend als schwierig angesehenen Alter dient die Gruppe als Stärkung." Hier könne im Kreise Gleichaltriger erfahren werden, was es heiße, Verantwortung zu übernehmen und Kameradschaft und Freundschaft zu erleben. Gurr-Hirsch ist den Kirchen dankbar für die ehrenamtliche Jugendarbeit.
Beilsteins Bürgermeister Günter Henzler rief in aller Kürze noch einmal die 700-jährige Geschichte der Magdalenenkirche ins Gedächtnis. Als Grablege der Herren von Wunnenstein habe sie gedient und bis zur Reformation als Stadtkirche der Beilsteiner. Sie fiel auch dem großen Brand nach dem Überfall der Franzosen von 1693 zum Opfer. Wieder aufgebaut, diente sie bis zur Säkularisation im Jahre 1803 als Kirche und verfiel dann. Bürgermeister Henzler dankte den Heilbronner Pfadfindern, dass sie die Magdalenenkirche "aus dem Dornröschenschlaf" erweckt und so ein Kulturdenkmal vor dem Verfall gerettet hätten.
In den Jahren 1984/1985 wurde die Magdalenenkirche mit großem Aufwand erneuert und modernisiert. Das rustikale Haus mit einem gewissen wohnlichen und sanitären Komfort eignet sich für die Durchführung von Kinder-, Konfirmanden- und Jugendfreizeiten, ebenso wie für Schullandheim-Aufenthalte oder Mitarbeiterkurse.

13.06.2005 - Heilbronner Stimme
 



Aus einer Kirchenruine wurde ein Wanderheim
Von Wolfgang Seybold
 

Der markante weiße Turm der Magdalenenkirche mit seiner spitzen Ziegeldachhaube, in halber Höhe zwischen Städtchen und Burg stehend, ist eines der Wahrzeichen Beilsteins. Vor einem halben Jahrhundert haben hier die Christlichen Pfadfinder des Gaus Unterland-Heilbronn unter großen Mühen aus einer Kirchenruine ein Wanderheim erbaut.

 
 

Die Magdalenenkirche ist eines der Wahrzeichen von Beilstein. Sie steht heute unter der Obhut des Verwaltungsrats der Christlichen Pfadfinder in Württemberg. (Foto: Werner Kuhnle)

Mit einem Festprogramm wird am Samstag, 11. Juni, das 50-jährige Bestehen des beliebten Jugendheims Magdalenenkirche gefeiert. An Pfingsten 1955
wurde diese Begegnungsstätte nach zweijähriger Bauzeit mit einem Festgottesdienst, gehalten vom damaligen Jugendpfarrer und späteren evangelischen Landesbischof Claß, seiner Bestimmung übergeben.
Wolfram Rudolph, Vorsitzender der Älterenschaft der Christlichen Pfadfinder (VCP) in Heilbronn, erinnert an die "Wahnsinnsleistung", die die Pfadfinder damals erbracht haben. Aus einer vormals als Turnraum, Lagerhalle, Heuschober, Wäschetrockenplatz und Stall genutzten Magdalenenkirche schufen sie das heutige schmucke Jugendheim.
Unter der Leitung von Oberbaurat Hermann Wurster, Günther Zott, dem späteren Architekten der Kirchengemeinde Heilbronn, Georg Ott von den Christlichen Pfadfindern und Oberbaudirektor Heinrich Röhm bauten alte und junge Pfadfinder mit Baumaterial, das zum Teil aus dem Schutt von kriegszerstörten Heilbronner Häusern gewonnen wurde, die Magdalenenkirche wieder auf.
Die 1967 gestorbene Maria Wurster hat die Entstehung des Wanderheimes in einem detaillierten Bericht festgehalten. Darin ist zu lesen, dass die Pfadfinder auf der Suche nach einer in der Nähe von Heilbronn gelegenen Übernachtungsmöglichkeit waren. Beim Gaulager 1953 im Burghof von Hohenbeilstein fiel das Augenmerk auf das halb verfallene Kirchlein. Mit dem damaligen Beilsteiner Stadtpfarrer Werner Spellenberger einigten sich die Pfadfinder schnell und erhielten einen Erbpachtvertrag auf 99 Jahre.
"Was immer wir in eigener Arbeit leisten können, wird getan. So entsteht eine wirkliche Gemeinschaftsarbeit", schrieb Maria Wurster weiter. Es ist aber auch von einer großen, schier grenzenlosen Spendenfreudigkeit zu lesen. So stellte die Stadt Beilstein das erforderliche Bauholz kostenlos zur Verfügung. Das schöne Emporefenster stiftete ein ehemaliger Beilsteiner. Und den "Heiligen Georg", der als Wandschmuck den Rittersaal ziert, fertigte ein Künstlerehepaar aus Waldsee als Spende. Das kunstvoll gearbeitete schmiedeeiserne Tor am Turmeingang erschuf der spätere Gauführer Georg "Schorsch" Ott mit seinen Meisterschülern der Heilbronner Berufsschule, natürlich kostenlos.
Zwei Jahre lang zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Beilstein zu "pilgern", erforderte, so berichtete Maria Wurster, "nicht nur flammende Begeisterung, sondern es muss einiges an Zähigkeit, Opferwilligkeit und Pflichtbewusstsein dazu kommen".
Die Magdalenenkirche wird heute vom Verwaltungsrat des VCP Württemberg sowie durch den Heimausschuss Beilstein des VCP Gaus Unterland verantwortet. Geleitet wird das 36 Betten große Jugendheim seit 1994 von Rosmarie Weber, die ihren meist jugendlichen Gästen eine "familiäre Atmosphäre" mit einer "Rundum-Versorgung" bieten kann. Das Festprogramm beginnt am Samstag um 14 Uhr mit Kaffee und Kuchen und wird um 16 Uhr mit einem Gottesdienst im Hof fortgesetzt. Um 19.30 Uhr lässt dann ein festlich-gemütlicher Abend, gestaltet von den Pfadfindern des VCP-Gaus Unterland, das Jubiläum ausklingen.

10.06.2005 - Heilbronner Stimme
 



Mit modernem Tüftlergeist zu antiken Wagen
Von Karin Freudenberger


Rund 260 Pfadfinder zwischen acht und 18 Jahren und ihre Betreuer trafen sich auf der Gronauer Platte zum Gaupfingstlager. Unter dem Motto "Göttliche Intrigen am Olymp" verbrachten sie vier abenteuerliche Tage auf einer Wiese nahe Prevorst.

 
 

Stolz waren die Pfadfinder auf ihre selbst konstruierten Streitwagen,
das Neuhüttener Exemplar (links) und das aus Bad Wimpfen.
(Foto: Karin Freudenberger)

"Wir schreiben das Jahr 2005 nach Christus, das griechische Imperium ist auf der Blüte seiner Geschichte, die hellenisch-unterländische Kultur hat ungeahnte Höhenflüge hinter sich, ein Paradies auf Erden." So beginnt die Einleitung der Lagergeschichte, die jeder Teilnehmer im Programmheft nachlesen konnte. Ein großes Versprechen also, das Organisator Helmut Fender den Pfadfindern gab. Nur Zeus hatte er offensichtlich nicht rechtzeitig in seine Pläne eingeweiht, denn der "schleuderte" so manche Regenwolke in Richtung Gronauer Platte.
Wie gut, dass Pfadfinder abgehärtet sind und in stabilen Zelten wohnen, den Koten fürs Schlafen und den Jurten als Aufenthaltsräume. Die haben sogar in der Decke ein Abzugsloch für Rauch, so dass ein Lagerfeuer über wenig griechische Temperaturen hinweghalf.
Olympisch ging es bei den Pfadfindern am Samstag zu .
Neben modernen Ballspielen standen auch "antike" Sportarten wie Kokosnusskegeln, Dampfkanonenschießen oder Hammerwurf auf dem Programm. Klar, dass da auch ohne Doping "immer höher oder weiter" angesagt war, schließlich wartete abends eine Siegerehrung.
Am Sonntag stellten die unterländischen Hellenen die Kultur in den Vordergrund. Griechisches Theater, Schattenspiele und Dichtkunst wechselten in Workshops ab mit Olivenbrot backen oder einer Hommage an Mathematikgenies à la Diogenes. Interessant war ein Vergleich der von den Gruppen mitgebrachten, selbst konstruierten Streitwagen.
"Firebird" nannte sich das mit Neuhüttener Tüftlergeist erbaute Stück, bei dem sogar in den Gruppenstunden vorher die Räder selbst geschweißt waren. "Ich genieße ein paar Tage ohne Zivilisation", nannte Tobias aus Neckarelz den Grund, warum er so gerne auf Pfadfinderlager geht. Und Simone ergänzte, wie wichtig für sie das Knüpfen neuer Kontakte ist.
"Hier ist garantiert kein Elektrosmog", fügte Tim hinzu. Denn eines mussten die Pfadfinder an diesem Wochenende zu Hause lassen: das Handy. Gute Stimmung und ein abwechslungsreiches Programm sorgten dafür, dass es die Wenigsten vermisst haben. Womit die Pfadfinder sich selbst bewiesen haben, wie wenig man für das Paradies braucht.

17.05.2005 - Heilbronner Stimme
 



Entsorgte Tannen wiegen 60 Tonnen
Von Bärbel Kistner
 
Nach Dreikönig ist Weihnachten vorbei, der Christbaum hat ausgedient. Wer ihn loswerden will: Am kommenden Samstag, 15. Januar, werden die Bäume abgeholt. Alternative für Ungeduldige: den Baum selbst zu einem der acht Recyclinghöfe bringen.
 
 

So bitte nicht: Das Lametta muss vor der Sammlung entfernt werden, denn das Tannengrün wird kompostiert. Die Christbäume sollen am 15. Januar ab 7 Uhr bereitliegen. (Foto: Dittmar Dirks)

Der Samstag nach Dreikönig war für die Abholung zu kurzfristig", erklärt Markus Hohmann, stellvertretender Abteilungsleiter für Abfallwirtschaft bei den Heilbronner Entsorgungsbetrieben. Deshalb wurde der Termin eine Woche später gesetzt. Auch wenn viele Leute ihren abgeschmückten Baum ein paar Tage vor der Tür stehen haben.
Traditionell kann die Stadt auf die Mitwirkung von Vereinen setzen, die die Bäume mit ehrenamtlichen Helfern abholen. Die Spende, die sie dabei erbitten, wird in der Regel für die Vereinsarbeit eingesetzt, etwa, um Instrumente anzuschaffen. In den Stadtteilen sei es kein Problem, Vereine, die mitmachen, zu finden, sagt Hohmann. Einzig in der Innenstadt muss die Stadt professionelle Entsorger beauftragen. Früher hat sich das Technische Hilfswerk bereit erklärt, die großen Bezirke zu übernehmen. Jedoch sei das THW aus Kapazitätsgründen ausgestiegen. Und Ersatz war keiner zu finden, zumal es in der eher anonymen Innenstadt für die Vereine schwieriger sei, an ihre Spenden zu kommen. Jetzt ist das THW noch in Klingenberg und im Postleitzahlbezirk 74076 unterwegs.
Über 60 Tonnen schwer war der Tannenberg, der im Vorjahr bei der Entsorgungsfirma auf dem Fruchtschuppengelände zusammengekommen ist. Auch 2005 wird ein ähnlicher Berg erwartet. Die dickeren Stämme werden in der Holzhackschnitzelanlage verbrannt. Die Nadeln und dünnen Äste werden zu Kompost verarbeitet. Deshalb ist es auch wichtig, den Christbaum abzuhängen. Hohmann: "Ein Baum mit Lametta wird nicht mitgenommen." Die Entsorgung ist in den Müllgebühren einkalkuliert.
Folgende Heilbronner Vereine und Schulen sind an der Sammlung beteiligt: Posaunenchor (Biberach), Evangelische Jugend (Böckingen-Nord), Pfadfinder (Böckingen-Süd, Neckargartach, Sontheim), Grund- und Hauptschule (Frankenbach), Evangelische Kirchengemeinde (Horkheim), Sunrise Sing & Swing (Kirchhausen), Technisches Hilfswerk (Klingenberg, Heilbronn). Für die Abfuhrgebiete mit den Postleitzahlen 74072 und 74074 konnte leider kein Verein für die Sammlung gefunden werden, eine Spende ist hier nicht erforderlich. Weitere Infos gibt es bei der Abfallberatung unter Telefon 07131/56-2951.

11.01.05 - Heilbronner Stimme